Alle meine Stadtführungen von März bis Mai 2023 - nach Volkshochschulen geordnet

Im ersten Halbjahr biete ich in den Monaten März bis Mai zahlreiche Stadtführung an den Berliner Volkshochschulen an. Interessieren Sie sich für besondere Berliner Themen, einen Kiez in Ihrer Nachbarschaft?  Meine Stadtführungen bieten Ihnen Berliner Geschichte stets mit aktuellen Bezügen, stellen wichtige Diskussionen in den geschichtlichen Zusammenhang. Landeskunde, Regionalgeschichte, Männergeschichte, Frauengeschichte, die ganze Vielfalt unserer Stadt wird hier abgebildet.

Der Kalender auf dieser Website faßt nicht das ganze schon bekannte Angebot. Deshalb finden Sie hier einen Überblick.
Neue Stadtführungen gibt es dann zum Herbstsemesterbeginn am 28. August 2023.

 

Frauen im deutschen Parlament. Marie Juchacz und all die anderen...
Stadtführung von Kreuzberg nach Mitte

Am 19. Februar 1919 waren zum ersten Mal Frauen aufgerufen, sich an der Wahl des Parlaments im Deutschen Reich zu beteiligen. Mehr als 17 Millionen Frauen nahmen ihr Recht wahr - achtzig Prozent. 37 weibliche Abgeordnete zogen in den Reichstag des Deutschen Reiches ein.
Am 19. Februar 1919 hielt Marie Juchacz als erste Frau eine Rede in einem deutschen Parlament. Juchacz sprach 1919 nicht im Reichstag, sondern in Weimar. Im selben Jahr gründete sie die Arbeiterwohlfahrt, die ihr 2017 am Halleschen Tor ein Denkmal setzte.
Dort beginnt die Führung, die Sie über den (ehemaligen) Landtag des Freistaates Preußen zum Reichstagsgebäude bringt.

Hinweis: Sie benötigen einen Fahrschein der BVG
Treffpunkt: Mehringplatz 20 (gegenüber U-Bahnhof Hallesches Tor)
Sonntag, 5. März 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Pankow, Kursnummer: Pa1173F

Vom Ernst-Thälmannpark zum ehemaligen "Städtischen Obdach"
Stadtführung zwischen Greifswalder Straße und Prenzlauer Allee

Der Stadtteil Prenzlauer Berg war kein Dorf, sondern entstand aus verstreuten Ansiedlungen um das Vorwerk und den Windmühlen vor dem Schönhauser Tor. Ihnen folgten Brauereien und Ausflugslokale, mittelständische Industrie, das Gaswerk, der Zentral-Vieh- und Schlachthof. Und in den 1870er Jahre begann parallel die dichteste Bebauung, die je eine deutsche Stadt erlebte.
Ein großes Rechteck nördlich der Danziger Straße blieb frei: Dort errichtete der Berliner Stadtbaurat Hermann Blankenstein ab 1886 das Städtische Obdach mit Krankenstation und Werkraum sowie das Städtische Hospital mit Siechenhaus. Heute nutzt das Bezirksamt die erhaltenen Gebäude.
Das östlich davon gelegene Gaswerk versorgte die Menschen der Umgebung 111 Jahre mit Gas, bis es im Juli 1984 gesprengt wurde. An seiner Stelle entstand der Ernst-Thälmann-Park mit 1 500 Wohnungen und einem kolossalen Denkmal für den Kommunisten Thälmann vom sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel.

Treffpunkt: Greifswalder Straße Ecke Lili-Henoch-Straße (Nähe S-Bahnhof Greifswalder Straße)
Freitag, 31. März 2023, 15-17.15 Uhr
Anmeldung: VHS Pankow, Kursnummer: Pa1170F

Die Krankenhausstadt Buch
Stadtführung in Pankow

Der Stadtteil Buch im Norden Berlins gelangte bereits 1898 in den Besitz der Stadt und zwar durch Kauf des gesamten Dorfes. Die liberalen Oberbürgermeister Berlins arbeiteten seit den Eingemeindungen von 1861 gegen viele Widerstände an einer Verbesserung der städtischen Infrastruktur und der sozialen Verhältnisse.
Dazu gehörte die von James Hobrecht und Rudolf Virchow geplante Kanalisation. Aus den Feldern des Dorfes entstanden weitere Rieselfelder und dazu kam die Krankenhausstadt von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann.
Ab 1899 wurden um das Dorf herum nach seinen Plänen fünf Krankenhäuser für psychisch erkrankte Erwachsene, lungenkranke Kinder und Erwachsene, ein "Alte-Leute-Heim". Die Wohnungen für Angestellte sind einzigartig im umfangreichen Werk Hoffmanns.

Treffpunkt: S-Bahnhof Buch, im Eingangsbereich
Sonntag, 30. April 2023, 11 - 14 Uhr
Anmeldung: VHS Pankow, Kursnummer: Pa1171F

Der Mexikoplatz und die Villenkolonie Schlachtensee
Stadtführung in Zehlendorf

Von der Burgenromantik über Jugendstil und Bäderarchitektur ist in der Villenkolonie Schlachtensee nahezu alles an Architekturrichtungen möglich, die sich zwischen Klassizismus und Neuem Bauen entwickelten. In der Matterhornstraße steht die St. Johannes-Kirche aus dem Jahr 1912. Das malerische Gebäude des Bahnhofs Mexikoplatz bildet den Auftakt der Stadtführung. Die Stammbahn verbindet seit 1838 Berlin und Potsdam und schuf später mit den Zehlendorfer Bahnhöfen die Voraussetzung für die Erschließung der Wohngebiete im Berliner Südwesten. Die Stadtführung endet am S-Bahnhof Schlachtensee.

Treffpunkt: Mexikoplatz Ecke Bülowstraße (S-Bahnhof Mexikoplatz)
Sonntag, 19. März 2023, 11.00 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Steglitz-Zehlendorf, Kursnummer: SZ110-066

Wohnen in Berlin: Die Waldsiedlung Krumme Lanke
Stadtführung in Zehlendorf

Im krassen Gegensatz zur Waldsiedlung Onkel Tom steht ästhetisch und ideologisch die Waldssiedlung Krumme Lanke.
1937 legte Hans Gerlach, technischer Direktor der Gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten - GAGFAH -, seinen Entwurf für die idyllische Siedlung vor. Nach Vorgaben des Oberbürgermeisters Julius Lippert sollte eine "Kameradschaftssiedlung" für Angehörige der nationalsozialistischen Schutzstaffel, kurz SS, errichtet werden. Eingeschossige Reihen-, Doppel- und Einzelhäuser sowie Geschoßwohnungsbauten entstanden innerhalb von zwei Jahren und boten 600 Wohneinheiten.
Diese Waldsiedlung gehört zu den sehr beliebten Wohngebieten Berlins. Was macht sie so anziehend? Was charakterisiert sie als nationalsozialistisch?

Treffpunkt: Argentinische Allee Ecke Teschener Weg (nächste BVG-Haltestelle: Bus 118, Altlanzlerstraße)
Sonntag, 16. April 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Steglitz-Zehlendorf, Kursnummer: SZ110-068

Wohnungsnot und Wohnungsbau in Berlin. Die Thermometersiedlung in Lichterfelde (1968 – 1974)
Stadtführung in Steglitz

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg fehlten in West-Berlin Tausende Wohnungen, auch durch die großräumigen Sanierungsvorhaben. Die Wohnungsbaugesellschaften GAGFAH und GSW ergriffen 1962 die Initiative und erarbeiteten Bebauungspläne für Süd-Lichterfelde. Diese ersten Pläne unterlagen dem sich durchsetzenden Prinzip "Urbanität durch Dichte". Das Ergebnis bestand in sechzig Wohnhäusern mit sechs bis 16 Stockwerken sowie wenigen 22-geschossigen Turmhochhäusern.
Schon mit der Fertigstellung 1974 zeigten sich die planerischen Mängel, die den Stadtrandsiedlungen dieser Zeit anhaftet: Die öffentlichen Freiräume besitzen keine Aufenthaltsqualität. Mit steigenden Einkommen in den siebziger Jahren verloren viele Familien die Wohnberechtigung in den hochsubventionierten Wohnungen. Im Jahr 2021 wurde erstmals ein Quartiersmanagement eingerichtet, um den Bedürfnissen der etwa 4 700 Menschen durch differenzierte Projekte zu enstprechen.

Treffpunkt: Osdorfer Straße Ecke Celsiusstraße
Sonntag, 7. Mai 2023, 11.00 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Steglitz-Zehlendorf, Kursnummer: SZ110-070

Rosa Luxemburg in Berlin
Stadtführung und BVG-Fahrt zu Lebensorten in Berlin

Rosa Luxemburg zählt zu den bekanntesten Frauenpersönlichkeiten der deutschen Geschichte. Die gebürtige Polin zieht 1898 nach Berlin, tritt der SPD bei. Als Rednerin hat sie auf Anhieb großen Erfolg. Immer wieder gerät Luxemburg wegen "Ungehorsam" und anderen Delikten mit dem Gesetz in Konflikt und wird inhaftiert. So lernt sie auch das berühmte Berliner Frauengefängnis in der Barnimstraße kennen. Ihre erste eigene Wohnung findet sie in Schöneberg. - Drei Denkmäler und noch mehr Gedenktafel erinnern an Rosa Luxemburg, Ereignisse und Orte ihres Lebens. Lernen Sie zu ihrem 152. Geburtstag einige davon auf dieser besonderen Stadtführung kennen.
Die Führung endet in der Nähe des S-Bahnhofs Friedenau.

Hinweis: Sie benötigen einen Fahrschein für die BVG
Treffpunkt: Büschingstraße Ecke Mollstraße (Nr. 19)(erreichbar mit Tram M5, M6, M8, Haltestelle Büschingstraße)
Sonntag, 12. März 2023, 11 bis 14 Uhr
Anmeldung: VHS Tempelhof-Schöneberg, Kursnummer: TS101.004F

Von Wagner zu Marlene
Das Friedenauer Frauenviertel und der Friedhof an der Stubenrauchstraße
Stadtführung Schöneberg

Die Amtsträger Friedenaus müssen große Musikfreunde gewesen sein. Wo sonst in Berlin begegnen Sie Senta aus Richard Wagners Oper "Der fliegende Holländer", Ortrud aus "Lohengrin" und Frau Wagner, Cosima, zugleich? Die Straßen am Perelsplatz erhielten im Zuge der dichten Bebauung nach 1900 ihre im engsten Sinne romantischen Namen.

Für die ersten BewohnerInnen der Landhauskolonie Friedenau entstand 1881 der III. Städtische Friedhof Friedenau, gern als Künstlerfriedhof bezeichnet. Es finden sich hier die Grabstätten von Ottomar Anschütz, Marlene Dietrich, Alexander Dominicus, Jeanne Mammen, Dinah Nelken, Heinz Ohff, Georg, Melida und Henriette Roenneberg, Gerda Rotermund und anderer.
Eine Besonderheit ist das Columbarium, das sich in seiner ursprünglichen Anlage erhielt.

Sonntag, 26. März 2023, 11.00 - 13.15 Uhr
Treffpunkt für angemeldete TeilnehmerInnen: Handjerystraße Ecke Isoldestraße (U-Bahnhof Bundesplatz)
Anmeldung: VHS Tempelhof-Schöneberg, Kursnummer: TS101.007F

Die Tempelhofer Mitte
Stadtführung Tempelhof

Am 1. Oktober 1920 trat das Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin in Kraft, das kurz gefaßt stets als Groß-Berlin-Gesetz bezeichnet wird. Aus Tempelhof und drei weiteren Gemeinden des Landkreises Teltow wurde der 13. Verwaltungsbezirk Berlins gebildet.
In der Tempelhofer Mitte haben sich Bauten aus allen prägenden Zeiten erhalten. Das ist selten. In der Straße Alt-Tempelhof stehen Bauernhäuser, in der Neuen Straße städtische Wohnhäuser der ersten Generation (1870er Jahre). Südlich davon liegt die mittelalterliche Dorfkirche. Die weitere Verstädterung des Dorfes zeigen das erste Krankenhaus im Pavillonstil, das Wenckebach-Krankenhaus, von Gropius & Schmieden und die Wohnzeilen der dreißiger Jahre von Erwin Gutkind sowie Mebes & Emmerich. Nach 1933 errichtet Hellmut Delius ein Rathaus ohne Sitzungssaal. Letzteren fügt Willy Kreuer 1969 an. Jetzt plant der Bezirk Tempelhof-Schöneberg die "Tempelhofer Mitte" neu.

Treffpunkt: Alt-Tempelhof Ecke Neue Straße
Sonntag, 23. April, 11.00 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Tempelhof-Schöneberg, Kursnummer: TS101.012F

Die Sonne unter den Sternen. Königin Luise (1776 - 1810)
Stadtführung zwischen Brandenburger Tor und Lustgarten

Weit entfernt von Hausmachtpolitik und persönlichen Interessen, wie andere preußische Königinnen sie betrieben, bewegte sich die „Sonne unter den Sternen“ auf dem politischen Parkett: Königin Luise. Luise lebte in ihrer Zeit und nicht in untergehenden Welten. Sie hatte zwischen preußischem Reformwillen und französischer Agression die besten Chancen, politischen Einfluß auszuüben. Denn sie nahm dort Einfluß, wo man Taten vom König erwartete - nicht für sich persönlich und nicht für ihre Familie: Luise trat als Patriotin an die Stelle des Königs. Sie nahm den Platz ein, den er nicht ausfüllen konnte.
Wie die Königin Luise selbst ein Beispiel weiblicher Emanzipation durch Bildung ist, zeigt sich in den Lebensläufen ihrer Weggefährtinnen, welchen widersprüchlichen Einfluß Erziehung und Bildung auf das Frauenleben um 1800 hatte: Friederike, Schwester der Königin, Marie von Kleist und Caroline von Berg, die Freundinnen, Marianne, die Schwägerin, Sophie Gräfin Voß, die Hofdame.
Der Spaziergang führt die Straße Unter den Linden entlang. Hier und in der nächsten Umgebung lebten die ProtagonistInnen der Luisenzeit.

Treffpunkt: Platz des 18. März (hinter dem Brandenburger Tor), vor dem Haus der Commerzbank
Mittwoch, 8. März 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1901-F

Charité weiblich. Von der Gebärstation für „liderliche Weiber“ zum Frauenkrankenhaus
Stadtführung zum Internationalen Frauentag

1710 gründet König Friedrich I. ein Pesthaus zwischen Panke und Spree. Am 1. Januar 1727 übernimmt die Charité als Ausbildungsstätte für Militärärzte das Gelände. Eine der vordringlichen Aufgabe besteht in der Kontrolle der Prostituierten und ihrer Geschlechtskrankheiten. In diesem Zusammenhang wird noch im selben Jahr die Gebärstation für „liderliche Weiber“ eingerichtet, um Kindstötungen vorzubeugen.
1883 erhält die Charité einen gynäkologischen Pavillon, auf die erste Frauenärztin müssen die Berlinerinnen noch warten. Dr. med. Hermine Heusler-Edenhuizen (1872-1955), die erste Gynäkologin überhaupt, kommt erst 1911 nach Berlin.
Erste Ärztin an der Charité wird Helene Friederike Stelzner, die zweite Rahel Hirsch. Überlebenswichtig wird die Arbeit der Bakteriologin Lydia Rabinowitsch-Kempner, die mit Robert Koch zusammenarbeitet, aber erst in der Republik eine adäquate bezahlte Stellung erhält.

Treffpunkt: Invalidenstraße 80, vor dem Haus (Tram 5 , Haltestelle Invalidenpark)
Sonnabend, 11. März 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1902-F

Kreuzberger Bürgerhäuser - 100 Jahre Stadtgemeinde Berlin
Stadtführung im Bergmannkiez

Vom Halleschen Tor bis über die Bergmannstraße liegen Wohngebiete, die in ihrer baulichen Dichte kaum irgendwo in der Stadt übertroffen werden. Sie entstanden gleich nach dem Abriss der Stadtmauer in den 1860er Jahren. Prächtige Eckbauten - etwa an der Yorckstraße - wechseln mit schlichten Häuserreihen - wie am Chamissoplatz. Ihre gleichförmige Gestaltung veranlasste die harsche Kritik als "Mietskasernen".
Aus diesem Einerlei ragt Riehmers Hofgarten hervor, entstanden 1891-92. Der Wohnhof an der Yorckstraße konnte nur knapp gegen die Polizeiaufsicht durchgesetzt werden. Nicht zuletzt die hohe Bevölkerungsdichte in diesem Stadtteil führte 1921 zur Bildung eines neuen Stadtbezirks: Kreuzberg.

Treffpunkt: Mehringdamm Ecke Baruther Straße (am U-Bahnhof Mehringdamm)
Sonnabend, 18. März 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1905-F

Reinickendorfer Architekturgeschichten: Die Siedlung Freie Scholle
Stadtführung

1895 gründet der Architekt und Lebensreformer Gustav Lilienthal die Wohnnungsbaugenossenschaft Freie Scholle zu Berlin eG. Rechts und links des Waidmannsluster Damms entsteht zwischen dem Tegeler Fließ und dem Packereigraben die Siedlung Schollenhof. Über 400 Wohnungen errichtet die Genossenschaft in den Jahren von 1900 bis 1932, zuerst nach den Plänen Lilienthals und anderer Architekten, dann Bruno Tauts und Franz Hoffmanns. Von Anfang an geht die Genossenschaft neue Wege im Wohnungsbau. Die Bauten des Büros Taut und Hoffmann bringen das Neue Bauen nach Reinickendorf.

Treffpunkt: Waidmannsluster Damm Ecke Schollenhof (Bus 222)
Sonnabend, 25. März 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1906-F

Berliner Wandlungen: Oberschöneweide
Stadführung in Köpenick

Eine "schöne Weyde" beschreibt Kurfürst Joachim II. in einem Reisebericht von 1598. Die landschaftliche Schönheit der Spreeufer blieb bis weit in das 19. Jahrhundert hinein erhalten. 1889 kaufte die Terraingesellschaft Grundrentengesellschaft AG Grund und Boden auf und gab ihn sogleich an die AEG weiter. Die Randwanderung der Berliner Industrie setzte sich im Südosten fort. Aus der schönen Weide wurde ein Industriestandort ersten Ranges.
Johannes Kraaz, Paul Tropp, Peter Behrens, Ernst Ziesel entwarfen Fabrikgebäude für AEG und Deutsche Niles-Werke, Kabelwerk und Kraftwerk, Industriellenvilla und Turmgebäude.

Treffpunkt: Wilhelminenhofstraße, Haltestelle Tram: Rathenaustraße / Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) - Campus Wilhelminenhof
Sonnabend, 1.4.2023, 11.00 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1907-F

Der Klausenerplatz und seine Umgebung
Stadtführung in Charlottenburg

Um den Klausener Platz in Charlottenburg überstand ein großer Teil der Altbauten die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Die Sanierungsmethode der sechziger Jahre, Abriß gegen Neubau, blieb dem Viertel erspart. Stattdessen konnte die erste Berliner Mieterinitiative eine Sanierung ohne Verdrängung der Bevälkerung erreichen. Der Architekt Hardt-Waltherr Hämer, Begründer des Modells Behutsame Stadterneuerung, setzte diese Aufassung auch im Block 118 im Klausenerplatz-Viertel durch.
Der Schmuckplatz selbst ging aus einem Reitplatz der königlichen Leibgarde hervor. Die heutige Gestaltung stammt von Erwin Barth. Sein Werk von 1922 berücksichtigt auch die Bedürfnisse der Kinder. Seit 1932 beherrscht die Fassade der katholischen St. Kamillus-Kirche die Längsseite des Platzes. Der Besuch der Kirche ist vorgesehen.

Treffpunkt: Vor dem Haus Klausenerplatz 22 (nächster S-Bahnhof ist Westend)
Sonntag, 2. April 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1908-F

Reinickendorfer Architekturgeschichten: Die Siedlungen Wittenau und Ollenhauerstraße
Stadtführung zum Thema Wohnen in Berlin

Politiker und Architekten standen in der Zeit zwischen den Weltkriegen (1919 bis 1939) vor einer großen Herausforderung: Millionen von Menschen günstigen Wohnraum zu bieten. In Reinickendorf wurden deshalb weite Teil land- und forstwirtschaftlicher Flächen für den Wohnungsbau freigegeben.
So entstanden die Siedlungen Wittenau und Ollenhauer Straße. Die Architekten, darunter Hermann Muthesius, Erwin Gutkind, Max Taut und Franz Hoffmann sowie Hans Ratzlow, suchten - trotz sehr unterschiedlicher Auffassungen - ähnliche Lösungen für die drängende Wohnungsfrage.
Können diese Wohnhäuser heute noch Anregungen geben?

Treffpunkt: Jansenstraße Ecke Oranienburger Straße
Sonnabend, 15. April 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1909-F

Die Friedhöfe an der Bergmannstraße. 600 Meter Berliner Prominenz
Stadtführung in Kreuzberg

600 Meter lang zieht sich die Friedhofsmauer an der Bergmannstraße. Vier Friedhöfe begrenzt sie: den I. Luisenstädtischen Friedhof, den IV. Kirchhof der Jerusalems- und Neuen Kirche, den II. Friedrichswerderschen Kirchhof und den II. Dreifaltigkeitskirchhof. Die zugehörigen Kirchen befanden sich alle in der Stadtmitte.
1825 weihte Friedrich Schleiermacher, Prediger an der Dreifaltigkeitskirche, den ersten der Friedhöfe ein. Bis 1852 folgten die übrigen Ruheplätze. Schleiermacher selbst fand hier 1834 sein Grab.
Martin Gropius und Adolph Menzel liegen hier begraben, Carl Blechen und Gustav Stresemann, die Diakonissen des Elisabeth-Kinderhospitals an der Hasenheide. Wer kennt noch Carl Aschinger, Charlotte Birch-Pfeiffer, Ernst Fidicin, Martha Mühlhofer und Carl Justus Heckmann? Lassen Sie sich vom Wirken dieser Menschen erzählen.

Treffpunkt: Friedhofseingang Bergmannstraße 42 (U-Bahnhof Südstern)
Sonnabend, 22. April 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1910-F

Auf Sumpf gebaut: Die Museumsinsel und ihre NachbarInnen
Stadtführung Mitte

Auf knapp einem Quadratkilometer Berlin präsentieren die Häuser der Museumsinsel nach dem Masterplan 6000 Jahre Kulturgeschichte. Als Karl Friedrich Schinkel im Auftrag seines Königs das erste Museum Berlins entwirft, träumt der Kronprinz schon von einem Ort und Hort der Bildung, konzentriert an der Spitze der "Insel" in der Spree. Das Alte Museum wendet sich dem Lustgarten, dem Schloß und Berlin zu. Die nachfolgenden Bauten verschließen sich der Stadt. In der Kaiserzeit treten die Bauten der Museumsinsel in den Hintergrund und müssen vor dem neuen Berliner Dom zurückweichen. Er antwortet architektonisch auf das Schloß. So prägt jede Epoche seit König Friedrich Wilhelm III. das Kulturviertel im ehemaligen Schloßbezirk in ganz eigener Weise. - Begonnen hatte alles in märkischem Sand und Sumpf...

Treffpunkt: Lustgarten, vor der Granitschale am Alten Museum
Sonnabend, 29. April, 14.30 - 16.45 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1915-F

Das Berliner Schloß
Stadtführung Mitte

Das Berliner Schloß prägte mit seinem vielfältigen und oft veränderten Äußeren fünfhundert Jahre das Stadtbild Berlins. Von hier aus führte die Hohenzollerndynastie die Geschicke Brandenburgs und Preußens, nahm Einfluß auf die Politik des Deutschen Reiches.
Der barocke Bau Andreas Schlüters, der als Humboldt-Forum teilweise wieder erstand, galt als der bedeutendste Schloßbau in Nordeuropa. Der Ort und seine Geschichte werfen viele Fragen auf: Warum wurde die landesherrliche Residenz hier und nicht andernorts errichtet? Wer lebte hier in Hunderten von Räumen und was ist aus dem Inventar geworden? Und warum mußte das Schloß dem Palast der Republik weichen?
Umrunden Sie in dieser Stadtführung das neue Haus und erleben Sie dabei fünfhundert Jahre Geschichte im Zentrum Berlins. Vergleichen Sie die städtebauliche Situation einst und jetzt mit Hilfe historischer Bilder und Stadtpläne.

Treffpunkt: Schloßplatz Ecke Breite Straße (vor dem Eingang zur Musikschule Hanns Eisler)
Sonntag, 29. April 2023, 11 -13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1913-F

Von der Jannowitzbrücke zur Rathausbrücke. Ein Spreespaziergang
Stadtführung in der Mitte Berlins

Ende des 12. Jahrhunderts entstanden die Siedlungen Berlin und Cölln und schon für den Beginn des folgenden Jahrhunderts ist die Mühlendammbrücke nachweisbar. Wasserprobleme kannten die Menschen nicht. Sie nutzten die Wasserkraft Jahrhunderte lang als Energielieferantin. Der Ausdehnung der Städte folgten weitere Brückenbauten und endlich 1578 auch die erste Schleuse für einen durchgehenden Schiffsverkehr.
Der Spaziergang führt über die Jannowitzbrücke, Inselbrücke, Mühlendammbrücke zur Rathausbrücke und bietet ungewohnte Berliner Stadtansichten.

Treffpunkt: Rolandufer Ecke Littenstraße (nahe S+U-Bahnhof Jannowitzbrücke oder U-Bahnhof Klosterstraße)
Sonnabend, 6. Mai 2023, 11 - 13.15 Uhr
Anmeldung: VHS Reinickendorf, Kursnummer: Re1916-F

 

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