150 Stiefmuetterchen braunHerzogin Philippine Charlotte, Liebhaberin deutscher Literatur und Sprache

- Halb ist sie Welfin, halb Hohenzollerin, Tochter eines Königs und einer Königstochter ist sie, aufgeschlossen für die Wiederentdeckung der deutschen Sprache zeigt sie sich und gnadenlos konservativ gegen ihre Kinder.

 

 

Herzogin Philippine Charlotte Markgräfin von Brandenburg

Geboren am 13. März 1716 im Schloß zu Cölln, Berlin
gestorben am  17. Februar 1801 in Braunschweig
bestattet im Dom zu Braunschweig

 

Sie kommt als siebentes ihrer Eltern zur Welt, halb Welfin, halb Hohenzollerin. Ihre Eltern sind Sophie Dorothea und Friedrich Wilhelm I., König und Königin in Preußen.

1733, am 2. Juli, findet ihre Hochzeit statt: Der Bräutigam ist Carl, der Thronfolger des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel.  Carls Schwester Elisabeth Christine heiratete im Jahr zuvor ihren ältesten Bruder Friedrich, der König werden wird. Luise Amalie, die nächstjüngere Schwester Carls, wird Lottes jüngeren Bruder August Wilhelm heiraten, den späteren Prinzen von Preußen. Die enge Bindung zwischen den Fürstenfamilien in Braunschweig und Berlin führt auch zu heftigen innerfamiliären Auseinandersetzungen während der Kriege, die Friedrich II. um Schlesien führt.


13 Kinder bringt Philippine Charlotte zur Welt, von denen sie sieben überlebt. Berühmt wird die Tochter Anna Amalie, die 16-jährig den Thronfolger von Sachsen-Weimar-Eisenach heiratet.

Im Gegensatz zu ihrem königlichen Bruder Friedrich II. lernt die Herzogin die zweitgenössische deutsche Literatur kennen und schätzen. Sie liest Salomon Gessner und Friedrich Gottlieb Klopstock. Zu ihrem Geburtstag 1772 findet im Braunschweiger Theater die Uraufführung des Stückes "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing statt.

20 000 Taler spendet Charlotte für das zu errichtende Bürgerspital. Dem Haushalt des Landes Sachsen-Weimar-Eisenach, in dem ihre Tochter Anna Amalie zu dieser Zeit die Regentschaft führt, stehen etwa 375 000 Taler jährlich zur Verfügung.

Ihre zwanzigjährige Witwenschaft verlebt Philippine Charlotte finanziell unabhängig in ihrem Witwensitz Antoinettenruh in Wolfenbüttel.


Literatur:

Ingrid Münch: Testament und Begräbnis der Herzogin Philippine Charlotte v. Braunschweig-Wolfenbüttel (1716-1801). Ein Beitrag anläßlich des 200. Todestags ihres Bruders Friderich des Großen, in: Braunschweigisches Jahrbuch, Bd. 68, 1987, S. 51-82

Gerd Biegel: 250 Jahre Geschichtsort Wendenstraße/Am Wendentor, Braunschweig 2014, http://www.verwaltungsgericht-braunschweig.niedersachsen.de, 12. März 2016

 

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