gruenberg 150Barocke Architektur in Berlin: Martin Grünberg

Mathematiker, Wasserbauingenieur, Baumeister

Er studierte Mathematik und Geometrie in Köngsberg und übernahm 1695 die Leitung der kurfürstlichen Bauten in Berlin, Lietzenburg (Charlottenburg), Oranienburg und Potsdam. Als Wasserbauingenieur leitete er die Arbeiten für den Spreekanal, den Müllroser Kanal und die Schleusen Eisenhammer und Hammersfort.


1655 Insterburg - 1706 Berlin
Grabstätte: ehem. Dorotheenstädtische Kirche (?)

Tätigkeit: Ingenieur, Baumeister
Lebens- und Wirkungsorte: Insterburg (Tschernjachowsk bei Königsberg/Kaliningrad) und andere Orte im Herzogtum Preußen, Königsberg Drewitz, Potsdam, Berlin, Italien, Oranienburg, Dessau, Wilsnack, Liebenwalde, Havelberg, Neuruppin, Fürstenwalde, Lenzen, Crossen, Angermünde

 

Lebenslauf:
Studium der Mathematik und Geometrie in Köngsberg
1674 Schreiber in der Glashütte Drewitz (heute Ortsteil von Potsdam)
1678 Bauschreiber in Potsdam
1682-84 Stipendium des Kurfürsten Friedrich Wilhelm für einen Studienaufenthalt in Italien
1688 Ernennung zum Landmesser und Ingenieur
1690 Heirat in Berlin
1695 Nachfolge Nerings als Hofbaumeister: Leitung der kurfürstlichen Bauten in Berlin, Lietzenburg (Charlottenburg), Oranienburg und Potsdam
1699 Das Amt des Hofbaumeisters geht an Andreas Schlüter. Grünberg wird Baudirektor in den Städten und aus dem Lande.

 

Werke:
Als Wasserbauingenieur war Grünberg in Liebenwalde (1690), Havelberg (1692), bei Lübben (1694 Anlage des Spreekanals), in Küstrin und Göritz sowie an der Schleuse Neuhaus am Müllroser Kanal (1696), in Beeskow-Storkow und Friedrichswerder (1697), Schönwalde (1699), an den Schleusen Eisenhammer (1701) und Hammersfort und Weißensprung (1702) tätig.

 

1679 Bauaufsicht Schloss Bornim
1688 Beteiligung am Bau des Schlosses Oranienburg unter Johann Arnold Nering
1690-94 Johanniskiche zu Dessau, Entwürfe für Schul- und Predigerhaus
1690 Planung für den Wiederaufbau der abgebrannten Stadt Wilsnack
1692 Wohnhaus Breite Straße 23, Berlin
1693 Bauaufsicht Jagdschloss Friedrichshof in Ostpreußen (Groß Holstein)
1694 Mitarbeit an der Anlage der Friedrichstadt (Berlin)
         Entwurf für die Sebastianskirche an der Alten Jakobstraße

1695 Umbau Jagdschloss Grunewald, Bauleitung Zeughaus und Parochialkirche (nach eigenem   
         Entwurf)
1696-97 Umbau des kurfürstlichen Marstalls zum Sitz der Akademie der bildenden Künste und 
         mechanischen Wissenschaften
1697-1706 Großes Friedrichswaisenhaus, Stralauer Straße
1698 Entwurf für die Kirche zu Birkenmühle, Ostpreußen
1699 Bauleitung der abgebrannten Stadt Neuruppin, Entwurf für das Rathaus
1699/1700 Jagdschloss Freienwalde

 

1700 Entwurf für die Friedrichswerdersche Kirche
1701 Bauleitung der Ehrenpforte des Cöllner Magistrats zum Einzug Friedrichs I.
         Als erster Baumeister wird Grünberg Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
         Entwurf für die Friedrichstädtische Kirche (Deutsche Kirche / Dom)
1701-03 Bau der Garnisonkirche zu Berlin
1702 Jagdhaus Schmöckwitz
1702/03 Entwürfe für Typenhäuser in der Friedrichstadt

1704 Wohnhaus für den Apotheker Lamblet, Schlossplatz
         Wiederaufbau der Stadt Lenzen
1706 Mitglied der Untersuchungskommission zum Einsturz des Münzturmes von Andreas Schlüter

 

Literatur:
Friedrich Nicolai: Nachricht von den Baumeistern, Bildhauern, Kupferstechern, Malern, Stukkaturern, und anderen Künstlern, welche vom 13. Jh. bis jetzt in und um Berlin sich aufgehalten haben, 2. Auflage Berlin und Stettin 1786.
Günther Schiedlausky: Martin Grünberg. Ein märkischer Baumeister aus der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert, Diss. Marburg 1942.
Hermann Heckmann: Baumeister des Barock und Rokoko. Brandenburg Preussen, Berlin 1998.
Wulf D. Wagner: Stationen einer Königsreise - Schlösser und Gutshäuser in Ostpreußen, Berlin 2001, S. 30-36.  

 

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